TuSLi trägt schwarz: Trauer um Jochen Kohl

TuSLi trägt schwarz: Trauer um Jochen Kohl

TusLi trägt schwarz…

und trauert um einen seiner ganz Großen des Ehrenamts aus der Berliner Hockeyfamilie.

Am 5. August ist Jochen Kohl verstorben. 

Alle Hockeyspielerinnen und -spieler von TuSLi kennen ihn bis zuletzt als Hallensprecher und als Fan und Berichterstatter an der Seitenlinie der Leo, unserer Hockeyanlage. Einige von uns haben auch noch mit ihm zusammen auf dem Spielfeld gestanden bei den „Rasenpiepern“, unserer Elternhockeymannschaft, andere standen auf dem Spielfeld, während er an der Seitenlinie als Schiedsrichter im Einsatz war oder am Zeitnehmertisch saß. Viele von uns haben mit ihm große TuSLi-Ereignisse gefeiert.

1985 ist er in den TuS Lichterfelde eingetreten und hat dort bei der Elternhockey-Truppe gespielt. Jochen hatte als ehemaliger RIAS-Mitarbeiter Tinte im Blut, Druckerschwärze an den Fingern, Worte im Kopf. Darum war er sofort bereit, 1986 Pressewart im TusLi-Hauptverein zu werden, das war er dann für 20 Jahre! Ehrenamtlich war er tätig im Vereinsrat, im Vorstand, in der Hockey-Abteilung. Dafür wurde er 2006 zum Ehrenmitglied ernannt.

Als sich die Hockey-Abteilung 2008 vom Hauptverein selbständig machte als TusLi Hockey, war er dabei und wurde auch dort Pressewart und trat auch im BHV ins Präsidium ein. Auch hier blieb er, wie es seine Art war, in der zweiten Reihe. Seine Arbeit blieb aber deshalb nicht unbemerkt, in beiden Funktionen erwarb er sich Ansehen und wurde 2013 Ehrenmitglied im Verein und 2015 im BHV-Präsidium. Und diese Ehre hat er sich redlich verdient. Es war ihm eine Ehre und Freude, sich in den Dienst des Vereins und des Hockeysports zu stellen.

 

Jochen war kein Mensch der lauten Töne, er war leise, zurückhaltend, fröhlich vergnügt, loyal und hilfsbereit. Gerne hielt er sich im Hintergrund, dort war er nicht weniger wichtig und einsatzfreudig. Nur war es ihm wichtig, den Verein, den Sport in den Mittelpunkt zu rücken. Er warb für Hockey und für TuSLi auch in den Stadtteilmagazinen, nie war er dabei ein Lautsprecher, nie waren seine Kommentare unfair, immer objektiv. Liebe zur Sprache, Lust an originellen Formulierungen, Freude am Gedruckten, Humor ohne Spott, das kennzeichnete Jochens Arbeit. Unaufdringlich, sachlich, zuverlässig und ohne jeden Anflug von Selbstdarstellung erfüllte er die übernommenen Aufgaben und war damit bis zum Schluss ein Vorbild gelebter Werte in dieser Welt der der Selfies und Hashtag-Kommentare. Damit war er wahrhaftig eine Ausnahmeerscheinung in unser von Social Media dominierten Welt – und ein Vorbild für  uns andere.

Er war unser Gedächtnis und unsere Stimme, er dokumentierte, fotografierte, telefonierte, notierte und gemäß dem alten Goethe-Wort: „ „Nur, was du schwarz auf weiß besitzt, kannst du getrost nach Hause tragen“ gab er 20 Jahre lang das berühmte Hockeyinfo heraus. Die 100. Ausgabe war seine letzte, und dafür wurde er zuletzt anlässlich der 40-Jahr-Feier bei TusLi Hockey geehrt.

 

Für uns war und bleibt er „Mister Hockeyinfo“, die 100. Nummer machte er noch fertig, dann ereilte das Hockeyinfo das Schicksal der Digitalisierung. Das einzige analoge Produkt, was Jochen immer noch für uns erstellte, war der individuelle Bundesliga-Flyer. Mit origineller Überschrift kündigte er den BuLi-Spieltag an mit Foto und Vorstellung der Mannschaften.

Auch als Jochen dann keine offizielle Funktion mehr bekleiden wollte, blieb er dem Verein und den Bundesligateams eng verbunden und war unsere Anlaufstelle für Informationen als stolzer Archivar.

Und so leise, wie er im Auftreten war, ist er von uns gegangen. Wir sind tief bestürzt und trauern mit seiner Frau Gisela, seinem Sohn Christian und seiner Tochter Sabrina mit Frank und Enkel Leo.

Wir alle sehen ihn vor uns an seinem Platz an der Bande am Spielfeldrand auf der Leo. Dieser Platz wird nun leer bleiben. Aber wir werden ihn dort immer stehen sehen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Am nächsten Wochenende werden wir Jochen Kohls im Heimspiel der Damen und im Berlin-Derby der Herren mit einer Schweigeminute gedenken. Das wird nicht die letzte Minute sein, in der wir ihn schmerzlich vermissen und uns an ihn erinnern. 

Danke für alles, Jochen!

Die TuSLi Hockey-Familie

Ein Nachruf von Dagmar Posselt

Fotos: privat, Andreas Fuhrmann

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